Wracktauchen an der Côte d'Azur (Hyères) |
![]() |
Im Juli 2001 wollten wir neue Tauchplätze am Mittelmeer erkunden. Unsere Wahl fiel auf die "Iles d'Or" vor der südfranzösischen Küste, die "Goldenen Inseln", welche vor Hyères bzw. der Halbinsel Giens, die zu Hyères gehört, liegen: Porquerolles, Port Cros und die nicht zum Tauchen freigegebene "Ile du Levant". Vor Hyères liegen auch einige der bekanntesten Wracks des Mittelmeeres, besonders zu erwähnen "Le Donateur" und "Le Grec".
Somit gilt: Für den richtigen Tauchspaß braucht man das richtige Kärtchen, also CMAS***. Manche Tauchbasen stufen zwar PADI- und andere Nicht-CMAS-Taucher höherer Brevetstufen auch schon mal als CMAS*** oder höher ein, was aber genau genommen illegal ist. Und, der Basenbetreiber riskiert, wie uns nachhaltig mitgeteilt wurde, in solchen Fällen seine staatliche Zulassung. Also gilt: Ohne CMAS *** kein Tauchspaß
Die meisten französischen Taucher, die wir getroffen haben, waren doch von Typus und Auftreten her betrachtet deutlich anders gestrickt als viele Deutsche: Eher ruhig, zurückhaltend und entgegenkommend in dem Bemühen, mein stark verbesserungsfähiges Französisch zu verstehen. Die typischen "Großmäuler", die man von deutschen Tauchbasen und Tauchern kennt, haben wir Gott sei Dank nicht getroffen. Der typische französische Taucher macht Urlaub mit der Familie und gönnt sich morgens mal einen Wracktauchgang auf 50+ m. Ach ja, und Leute, die die komischen und s...teuren IQ-Klamotten tragen (eben die mit dem blöden Fisch), und sich dadurch unbedingt als "Taucher" outen wollen, hat man auch vergebens gesucht.
In Hyères gibt es mehrere Tauchbasen, hier die auf der Halbinsel Giens:
Sub
Plongee:
http://www.sub-plongee.com
E-Mail: sub.plongee@wanadoo.fr |
Espace
Mer:
http://www.bsse.net/espacemer
E-Mail: espacemer@wanadoo.fr |
Club
Ulysse:
http://www.ulysseclub.com
E-Mail: ulysse1@club-internet.fr |
Diving
Giens
(Deutsche Basis von Hansi Haehner):
E-Mail: divin.giens@wanadoo.fr |
Links die "Antarès",
rechts die "Subtil" am Anlegesteg an der "Tour fondue" auf der
Halbinsel
Giens
Als Flaschen standen 15-Liter-PTGs zur Verfügung, die mit einem Doppelabgang und wahlweise DIN- oder INT-Anschluss ausgerüstet waren.
Das Briefing vor einem Wracktauchgang war kurz, knapp und eindeutig: "Abtauchen am Seil, Wrack ansehen, auftauchen am Seil, Deko machen, noch Fragen? Keine Fragen?! Bonne plongée!" Keine blöden und unsinnigen Briefings wie man sie insbesondere von Guides mit 100 TG "Erfahrung" in Ägypten hört: "Passt auf, und nicht tiefer als 30 Meter, keine Deko und 50 bar Restdruck mitbringen, und nicht länger als 45 min., und vor allem bla, bla, bla...!!!!" Diesen Verbalquatsch hörten wir diesen Urlaub nicht.
A propos Dekompressionstauchgänge: Im Gegensatz zu den ägyptischen und anderen Tauchbasen, die im Deko-Tauchen die Reinkarnation des Bösen sehen, sind Deko-TG hier das absolut Normale. Die französischen Taucher benutzen in vielen Fällen keine Tauchcomputer, sondern die Dekotabelle "MN 90" der französischen Marine. Entsprechend "kompakt" sind die Austauchzeiten. Wir waren mit unseren Deko'92- und Deko 2000-Tabellen immer die letzten Taucher, die aus dem Wasser waren.
Also fassen wir zusammen, was schön war: Hier darf man noch tauchen, wie Erwachsene tauchen. Die Basen gehen einfach davon aus, dass TG, die nur für ***-Taucher angeboten werden, von diesen auch durchzuführen sind. Und, so wurde uns erklärt, Tauchunfälle seien äußerst selten. Dafür war aber kein Anfänger mit 50 TG an Bord, denn die können die geforderte Brevetierung noch gar nicht leisten. Das typische Kindergartentauchen findet also nicht statt.
Nachmittags wurden dann flachere Tauchplätze angefahren, um auch *, ** und PADI- und Schnuppertauchern Tauchmöglichkeiten zu bieten.
Au revoir, Côte d'Azur! Vive la plongée libre!