1. Die Tauchbasen in MarsalfornFür den ernsthaften und selbstständigen Sporttaucher empfiehlt sich, wie bereits im Abschnitt zum Tauchen auf Malta beschrieben, die Miete nur von Flasche und Blei und damit freies Tauchen (TM). Die Basen führen dies unter der Bezeichnung "Unlimited Air" oder "Tank and weights only".
Wir konnten bei
unseren Recherchen folgende Preise für ein entsprechendes
6-Tage-Paket
mit 15l-Flasche feststellen:
2. Die TauchplätzeDie besten Tauchgänge erlebten wir in Gozo an der Westküste. Hier liegen 3 traumhafte Tauchplätze direkt nebeneinander, der Inland-Sea , das Blue Hole mit dem Azure-Window und der Fungus Rock .Außerdem gibt es an der Nordküste westlich von Marsalforn noch den Reqqa Point , ebenfalls ein beliebter Tauchplatz. Alle diese Tauchplätze sind von Land aus, d.h. ohne Boot, erreichbar. Als Mietwagen empfiehlt sich dabei ein Allrad-Jeep. Der Weg zum Wasser ist dann jedoch stets mit mehr oder weniger mühsamen Kraxeleien in Ausrüstung verbunden, demnach also nicht gerade "easy diving". Bei hohen Umgebungstemperaturen daher immer ausreichend Wasser sowohl zum Trinken als auch zum Kühlen des Körpers (Kopf!) mitnehmen! Anfahrt für die drei zuerst genannten Plätze von der Hauptinsel aus:
Inland-Sea/Tunnel![]() Das Meer und erosive geologische Prozesse haben hier einen Durchgang durch die Steilküste entstehen lassen. Dieser ca. 60m lange Tunnel führt von einem kleinen Salzwassersee (Tiefe ca. 1,5 m) auf der landzugewandten Seite durch die Felsen hinaus in das offene Meer. Man schwimmt bzw. taucht ca. 5 min. um dann am Ende des Tunnels (hier beträgt die Tiefe ca. 23 m) abzutauchen. Der Steilabfall endet auf ca. 55 m in einer Sandfläche, die dann bis auf ca. 60 Meter weiter abfällt und dort horizontalen Boden hat. Dieser Fläche kann man parallel zu den Felswänden nach links oder rechts folgen. Man trifft bei seinem Tauchgang auf die mittelmeertypische Fauna wie Brassen, Mönchsfische, Zackenbarsche, Muränen und Drachenköpfe. Linker Hand kommt man nach ca. 8 bis 10m Tauchzeit an ein System von Felseinschnitten und kleinen Grotten in einer Tiefe von ca. 15 bis 0 m. Diese lassen sich gerade in der Dekompressionsphase gut erkunden. Der Aufstieg kann gut an den Steilwänden erfolgen, wobei man hier auf kleine Tiere (Seesterne, Feuerwürmer, Nacktschnecken, etc.) ein besonderes Augenmerk haben sollte. Die Dekompressionsphase kann aber auch mit der Steilwand im Rücken und dem Blick meerwärts gewandt, durchgeführt werden. Ein nahezu unendliches Blau in Verbindung mit dem sich langsam verringernden Stickstoffpartialdruck vermitteln ein angenehmes Gefühl. Der Rückweg geht auf 3-15 m durch den Tunnel, je nach verbleibender Dekopflicht. Einer der schönsten Tauchgänge, die man machen kann. Bewertung: ***** ![]() Blue Hole/Azure-Window
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Ca. 500 Meter
südlich des Blue Hole liegt der Fungus Rock. Auf ihm wuchsen (so
die
Überlieferung) in früherer Zeit, Pflanzen pilzartiger Gestalt
(daher der Name), denen Heilkraft zugeschrieben wurde. Leider stellte
sich
dies später als Irrtum heraus, der Fels behielt den Namen jedoch
bei.
Tauchen: Siehe Skizze. Anfahrt: Möglichkeit 1 (ebenso kostengünstig wie anstrengend): Dwejra Bay, wie oben, jedoch vor dem eigentlichen Hauptparkplatz links in einen Schotterplatz einbiegen. Dort das Auto abstellen. Der Weg zum Wasser erfordert eine nicht zu unterschätzende Kletterpartie hinunter zum Ufer am Ende der Bucht. (Wegstrecke zuvor unbedingt ohne Gerät inspizieren, um später unnötige Umwege zu vermeiden!) Mit angelegter Ausrüstung vom Parkplatz nach links zum Ufer hinuntergehen. Am Ende der Bucht ins Wasser einsteigen und bis zur Landzunge schnorcheln. Dabei gelegentlich nach unten sehen, um sich einzustimmen ;-). Am Steilabfall abtauchen. Dieser endet auf einem Plateau bei ca. 50 Metern. Wenn man sich weiter von der Steilwand entfernt, kommt nach kurzer Strecke noch ein weiterer Abfall, der bis 65 Meter reicht. Dort nach rechts wenden und an der Steilwand auftauchen. Am oberen Ende der Wand befindet sich dann ein Plateau, das in den Uferbereich übergeht. Hier kann man die Dekophase durchführen und gleichzeitig marines Leben in vielfältiger Form erspähen. Möglichkeit 2 (etwas kostspieliger, aber wesentlich Knochen und Kraft schonender): Mit dem Auto hinunter zum Inland Sea fahren und dort dann bei der örtlichen Tauchbasis am Inland Sea (Dweijra Divers) eine Bootsfahrt ab Inland Sea zu buchen (Lm3/Person, zur Zeit ca. EUR 6,75). Der recht hohe Preis ist aber gerechtfertigt: So schnell waren wir noch nie am Fungus Rock ;-))! Mit Highspeed durch den Tunnel (Achtung: Kopf runter!), am Azure Window vorbei geflogen und am Rock ins Wasser gefallen. Nach einem spektaktulären Tauchgang auf ca. 70 Meter Wassertiefe wurden wir nach einer Stunde pünktlich wie bestellt abgeholt. Klasse.
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Der Fungus Rock - rechts unten am Bildrand befindet sich der Einstieg von Land aus
Dieser Tauchplatz zeichnet sich aus durch ein steil abfallendes Riff rund um die Landspitze (siehe Foto) sowie durch das Vorhandensein interessanter Höhlen, die sich gut betauchen lassen: die Shrimps Cave und die Billinghurst Cave .
Der Einstieg erfolgt, je nach aktueller Dünung, entweder auf der linken oder der rechten Seite direkt am Beginn der Landspitze. Wer die Höhlen erkunden möchte, wählt vorzugsweise, sofern möglich, den linken Einstieg, um nicht erst um die gesamte Landspitze herumpaddeln zu müssen, oder springt direkt über der Billinghurst Cave aus etwa 2 m Höhe ins Meer (Ausstieg dort jedoch nicht möglich).
Achtung: Brandung vor dem Tauchgang aufmerksam beobachten und gegebenenfalls eher auf den Tauchgang verzichten, als insbesondere beim späteren Ausstieg einen ruinierten Anzug oder gar ramponierte Knochen zu riskieren!
Beim Einstieg nach links tauchen. Nach ca. 5 min. kommt am Fuße der Steilwand auf 36 m die erste Höhle, die Shrimps Cave, deren Name von den vielen Langusten darin herrührt. Danach dann weiter bis zur Billinghurst Cave (ca. 3 weitere Minuten) mit dem Eingang auf ca. 22 m. Die Höhle ist riesig, fällt zunächst bis auf ca. 31 m ab und steigt dann über eine Strecke von ca. 50 m recht steil über Felsengeröll auf, um am Ende in einen Dom zu münden, in dem man auftauchen kann. Den Atemregler sollte man allerdings vorsichtshalber auch über Wasser beim Auftauchen im Munde behalten, die Luft in der Höhle kann evtl. CO 2 oder Faulgase enthalten.
Der Rückweg
erfolgt in umgekehrter Richtung, da die Höhle keine weitere
Öffnung
hinaus ins Freiwasser bietet. Für den späteren Ausstieg ist
ein
mitgebrachtes, wenigstens 10 m langes Seil enorm hilfreich (Flossen vor
dem Aussteigen ausziehen!). Wer rund um die Landspitze austaucht,
sollte
dort auf Strömung gefasst sein und daher auch seine Luftreserven
dementsprechend
planen.
![]() Die Salzpfannen am Reqqa Point |
![]() Die Landspitze mit dem Einstieg/Ausstieg (Bildmitte). Auf dem Bild erkennt man einen Taucher, dies ist der beste Ausstiegsplatz auf der fotografierten Seite |