Auf dieser Seite möchte ich die Anwendungsmöglichkeiten im Tauchunterricht anhand kurzer didaktischer Problemstellungen erläutern.
Methodisch wird man so vorgehen, dass erst der Tauchgang definiert und anhand des Tauchprofiles besprochen wird. Hier sind aus Gründen der Lernmotivation reale Tauchgänge vorzuziehen, die aus einem Tauchcomputer an Visual Decompression übergeben wurden:
Anschließend kann zur Ansicht mit den Sättigungskurven gewechselt werden:
Sehr gut erkennt man den Verlauf der Lösungskurven. Die schnellen Gewebe sättigen sehr schnell auf und erreichen einen hohen Stickstoffpartialdruck. Sie geben den Stickstoff bei Druckentlastung auch schnell wieder ab, gegen Ende des TG fällt der Inertgaspartialdruck sogar unter jenen der langsamen Gewebe.
Ergebnis: Die schnellen Gewebe sind weitgehend entsättigt, die langsamen Gewebe haben eine höhere Gasspannung als die schnellen.
Interessant sind auch Wiederholungstauchgänge mit kurzen Oberflächenpausen und insbesondere Non-Limit-TG:
Im obigen Bild sieht man einen typischen Tauchtag auf einer Tauchsafari: Innerhalb 10 Stunden werden 3 TG durchgeführt. Die Oberflächenpausen sind relativ kurz. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist es ratsam, nur jedes zweite Gewebe anzuzeigen.
Das Ergebnis:
Tauchprofilbeschreibung: Es wird mit folgendem Gas abgetaucht: O2:36%, N2:63%. Gaswechslauf 30 m auf O2:12%, N2: 47%, He:40% bis zu einer Tiefe von 70 m. Dort Aufenthalt 15 min., dann Aufsteig auf 30m, Gaswechsel auf das vorher benutzte Nitroxgas. Dann Austauchen mit diesem. Das errechnete Tauchprofil:
Die einzelnen Atemgaspartialdrücke zu jedem Zeitpunkt des Tauchgangs
Summe ppN2(t)+ppHe(t)
ppN2(t)
ppHe(t)
Den Tauchschülern müssen dabei folgende Sachverhalte bekannt sein:
Die rote der beiden Kurven zeigt jeweils den niedrigsten gerade noch tolerierten Umgebungsdruck aus den 16 Geweben des Bühlmann-Modells. Die blaue Kurve darf nicht unter die rote Kurve fallen, da sonst der Umgebungsdruck kleiner wäre als der kleinste gerade noch tolerierte Druck. Die Folge wäre eine Dekompressionskrankheit.
Wenn nun mit der Maus in die Profilgrafik geklickt wird, kann für die entsprechende TG-Minute im Balkendiagramm der jeweils vohandene Inertgaspartialdruck abgelesen werden. Analog dazu sieht man mit einer blauen Linie den jeweiligen Umgebungsdruck und mit der roten Linie den minimal tolerierten Umgebungsdruck dargestellt.
Mit der schwarzen gestrichelten Linie wird das jeweilige Führungsgewebe markiert. Klickt man jetzt nacheinander verschiedene TG-Minuten an, so kann man zeigen, dass das Führungsgewebe im Laufe des Tauchganges ständig wechselt. Es geht vom schnellsten zum langsamsten Gewebe.
Automatisch lässt sich dies zeigen, wenn man auf die Start -Schaltfläche klickt.
Dialog
Einstellungen => Dekompression
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Dialog
Einstellungen => Dekompression
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Dann wird auf ein Nitroxgas umgestellt. Wichtig: Es müssen sowohl das Atemgasgemisch als auch das Dekogas (Dialog Bearbeiten => Einstellungen => Dekompression ) umgestellt werden.
Vereinfachen kann man dies, wenn im Dialog Bearbeiten => Einstellungen => Dekompression eingestellt wird [X] Immer gleiches Gemisch wie Tauchgang .
Nach dem Umstellen
des
Atemgases muss der ganze TG neu kalkuliert werden, und zwar durch
Anklicken
von
. Es ergibt sich ein Profil mit einer stark verkürzten
Dekompressionsphase:
Es wird also deutlich sichtbar, inwieweit eine Reduktion des Inertgasanteil eine Verkürzung der Dekompressionsphase ergibt.