Zuerst die besten Sätze aus dem PADI-Instructormanual, dann die " Divecenters ", dann ein Beispiel für einen PADIisten :
"Für die
Teilnahme an der Tauchlehrerprüfung (Instructor Examination), muss
der Tauchlehrer-Kandidat seit mindestens
6 Monaten
brevetierter
Taucher sein und mindestens
100 Tauchgänge
durchgeführt
und in seinem Logbuch eingetragen haben."
PADI-Instructor-Manual
"General Standards" S. 5-8
Kommentar: Wow! Ganze 6 Monate Taucher und schon "Profi", der auf die Menschheit losgelassen wird! Super! Was da an Fachwissen, methodischer Kompetenz und Erfahrung transportiert wird, ist unschlagbar.
"Die maximale
Tiefe für alle Abenteuer-Tauchgänge beträgt 30 Meter
[...]"
PADI-Instructor-Manual
"AOWD" S. 1-6
Kommentar: Das sind ja nun wirklich abenteuerliche Tiefen. 30 Meter. Waaahnsinn!
"Ein Dekompressions-Stop
wird als Notfallverfahren angesehen."
PADI-Divemaster
Manual S. 3-192
Kommentar: Jetzt weiß ich auch, warum es heute auf fast allen Tauchbasen immer heißt: "Keine Deko-Tauchgänge". Wenn ich das nur vorher gewusst hätte, dass das sooo gefährlich ist!
"Nenne sechs
Gründe, weshalb du in Erwägung ziehen solltest, deine
Ausbildung
im Tauchen bis zum PADI Open Water Scuba Instructor fortzusetzen.
[...]
6. Für
PADI Tauchlehrer besteht eine höhere Nachfrage als nach
Tauchlehrern
aller anderen Tauchausbildungsorganisationen zusammen."
Quelle: PADI-Divemaster
Manual, Seite A-34
Kommentar: Ein überzeugenderes Argument, doch noch PADI-Anweiser (Instructor) zu werden, kann es kaum geben. Wenn nichts mehr geht, PADI-Anweiser geht immer. Denkanstoß: PADI-Instructors gibt's heute wie Sand am Meer. Jemand, der viel Geld in diese "Ausbildung" investiert, sollte in jedem Falle zuerst einmal die potenzielle Arbeitsmarktlage sondieren.
"Um am PADI
Divemaster Kurs teilnehmen zu können,muss eine Person...
[...]
...zu Kursbeginn
mindestens 20 Tauchgänge im persönlichen Logbuch nachweisen."
Quelle: PADI-Divemaster
Manual, Seite 2-2
Kommentar: Suuuper! Ganze 20 Tauchgänge "Erfahrung" und schon auf dem Weg zum richtigen Teichmeister. Absolut unschlagbar.
"Course Directors
sind die einflussreichsten Personen in der Tauchbranche mit immensem
Einfluss
auf die Meinungsbildung, [...]"
Quelle: PADI-Divemaster
Manual, Seite 5-20
Kommentar: Keiner. Ich schütte mich gerade aus vor Lachen... Har, har, har!
Und hier ein paar Dinge, die ich auf Webseiten verschiedener PADI-Center gefunden habe. Die PADI-Vertretung "Mantadiving" in Stuttgart bietet beispielsweise " Extremtauchgänge " aus dem PADI-Programm:
"Sobald Ihr fünf der insgesamt acht angebotenen 'Extreme Adventure'-Tauchgänge dieses Programms absolviert habt, seit Ihr berechtigt, das Symbol 'The Edge Of The Sphere' zu tragen und werdet bei PADI in der Ehrenrolle der 'Extreme Adventures'-Taucher geführt."
Referenz: http://www.mantadiving.de/tauchausbildung/kurse/f_extreme_adventures.htm
Kommentar: Booooah, ey. Haben will!!! "The Edge of the Sphere" (dtsch.: "Die Kante der Kugel")! Das muss so eine Art "Bundesverdienstkreuz für PAID-Diver" sein. Ein "extremes Abenteuer". Das ganze (m. E. höchst lächerliche) "PADI-Extreme-Adventure-Program" beinhaltet folgende Komponenten: (gefunden auf der Website http://www.tauchring.de/Binzen/PADIProgrammeExtreme.htm ). Und was soll dann noch diese "Ehrenrolle"? Werden da die Menschen geführt, die PADI besonders viele Dollars gegeben haben?
Für PADI-Instruktoren in spe bietet sich in Südostasien (bei "DiveAsia") eine "todsichere" Möglichkeit, zum Erfolg zu kommen:
"Spezielle bedingungslose IE Bestehensgarantie...Im unwahrscheinlichen Falle, dass du deine Instructor Examination nicht bestehst, laden wir dich ein kostenlos an einem zweiten IDC [...] teilzunehmen."
Referenz: http://www.diveasia.com/german/gcdcidc.html
Kommentar: Da fällt mir jetzt nichts mehr ein. Hier besteht offensichtlich jeder das Examen. Der Sinn einer Prüfung ist also nicht, zu zeigen, dass man die Anforderungen erfüllt, sondern dies steht schon vorher fest. Na ja: Wer zahlt, hat schließlich auch Anspruch auf die Gegen"leistung": Das begehrte schwarze Instructorkärtchen.
Nun ein Beispiel für einen PADIisten:
Sehenswert in diesem Zusammenhang ist beispielhaft die Seite http://n.ethz.ch/student/patricet/padikurse.htm . Der entsprechende Autor zeigt uns in seinem Artikel zuerst, wo man sehr viel Geld liegen lassen kann, um erst einmal PADI-Anweiser zu werden. Er nennt uns seine (so steht zu vermuten) "Lieblings-Instructor-Schmiede", ein sog. "IT-College", das allerdings nichts mit " i nformation t echnology" zu tun hat sondern für "instructor training" steht, also ein "Übungszentrum für Anweiser" und das sich in Südfrankreich befindet. Die Seite dieses "College", so lehrt er uns durch eine von Anglizismen durchsetzte "Sprache", sei ein " must-see ". Nun, diesen Webauftritt sollte man sich wirklich mal "reinziehen". Man kann dort nämlich z. B. einen echten PADI-"Theorietest" machen und so erkennen, dass die Fragen, die ich in dem Artikel zum PADI-Instructor-Examen analysiert habe, keine pure Phantasie sondern traurige Realität sind.
Insbesondere, so äußert er sich weiter, sei die Ausbildung dort auf "sehr hohem Niveau" (so hoch ist das Niveau wie die Fragen zum Examen, vermutlich). Dann erklärt er uns, dass jeder über " PADI schimpfen würde". N atürlich bis auf Leute wie ihn selbst vielleicht, da er das System ja mit Geld füttert. Er erläutert den Lesern seiner Webseite des Weiteren " Aber wenn die Leute endlich mal das SYSTEM und nicht einige Tauchlehrer anschauen würden, gäbe es schon einiges weniger zu diskutieren! ". Was dem Herrn aber dabei leider entgeht, ist, dass das System fallweise genau die "Tauchlehrer" hervorbringt, die man heute gelegentlich trifft: Bar jeder Ahnung vom Tauchen. Und was er dabei natürlich auch geflissentlich ignoriert, ist die Tatsache, dass die Strukturen und die Inhalte, die ein Ausbildungssystem seinen Abnehmern bereit stellt, genau die Resultate produziert, die man fallweise erwarten kann. Jeder, der sich mal ein ganz klein wenig mit Unterrichtsforschung und Didaktik beschäftigt hat, weiß aber nun, dass die Inhalte der Lehrpläne die elementare Grundlage des pädagogischen Arbeitens per se sind und das darauf erst die weiteren Schritte (u. a. die eigentliche Vermittlung des Lehrstoffes und die Ermittlung und Bewertung des Unterrichtserfolges) folgen. Mit anderen Worten: Wie das Fundament beschaffen ist, so wird später das Haus aussehen: Taugt der Unterbau nichts und ist morsch, bricht die ganze Hütte früher oder später zusammen.
Weiter führt er aus: " Dass PADI kommerziell ausgerichtet ist, steht auch ausser Frage. Aber PADI ist keine Kirche und Kommunisten sind wir ja schliesslich auch nicht! " Nun, hier hat er endlich einmal Recht. PADI ist keine Kirche, Gott sei Dank nicht! (toller Wortwitz, oder? ;-))). Es gibt aber Glaubensorganisationen im weitesten Sinne, bei denen man durch Zahlung erheblicher Beträge sogar zum "operierenden Thetan" aufsteigen kann.
Wenden wir uns nun von Glaubensfragen ab und dem Markt zu: Es bleibt festzuhalten, dass die kommerzielle Ausrichtung einer Organisation nichts grundsätzlich Negatives sein muss. Sie ist völlig wertfrei zu diskutieren. Schließlich basiert unser gesamtes Wirtschaftssystem auf dem Erfolg von kommerziellen Unternehmen und ihren Produkten. Leider gibt es aber eben auch viele Produkte am Markt, die grottenschlecht sind. Kommerzialität ist also per se weder gut noch schlecht. Es ist entscheidend, was daraus gestaltet wird. Und, des Weiteren gebe ich zu bedenken: Markterfolg alleine ist kein Gradmesser für die Güte von Erzeugnissen. Und irgendwie hat der Mensch den Begriff "Kommunismus" auch nicht richtig verstanden. Was hat die "Diktatur des Proletariats" überhaupt damit zu tun? Alles eher wirre Gedanken, die auf der Webseite von Herrn "PADI Personalanweiser" Patrice geäußert werden.
Aber, dann gibt er endlich klare Tipps für Anweiser-in-spe: " Du willst den IE-Standardtest mit den erforderlichen 75% bestehen? Dann MUSST du dir diese Tabelle ins Manual reinlegen! ". Gut, lassen wir mal die Kindersprache aus der Betrachtung heraus und sehen uns die Botschaft an: PADI funktioniert also so: Ich lege eine Tabelle ins Manual (wobei ich davon ausgehe, dass "Manual" hier kein Teil einer Kirchenorgel ist) und dann bestehe ich den Test zu 75%? GENIAL! 3/4 vom Irrelevanten. Immerhin.
Dass die Methode supergenial ist, sagt uns der Autor sofort im nächsten Abschnitt: " Und es langt sogar für mehr! Ein klein wenig darf ich doch stolz sein darauf, dass ich's als 2. Schüler meiner Examinatorin auf 100% in den Standards gebracht habe... " OK, das langt jetzt wirklich. Er hat 100% der Antworten zu den superwichtigen PADI-Standards gewusst!!! Also z. B. wie viele Teichmeister mit wie vielen Opfern wann, wo unter seiner Supervision bei welchem Wetter, Sonnenstand, Mondposition und Windstärke ins Wasser dürfen um so etwas Ähnliches wie "Tauchausbildung" zu betreiben. Weiter geht es in gleichem Ton: " Ein zweites mal bin ich ein bisschen Stolz darauf, dass ich am IE als 1. Schüler meiner Examinatorin auf eine 5.0 in der Theorielehrpobe geschafft habe! " Woooow! Wieder geschafft! Wahnsinn. Gehen wir davon aus, dass 5.0 die Bestnote ist und klatschen begeistert: Applaus! Applaus! (Zitat von Kermit, dem frechen Frosch aus der Muppet-Show). Ich glaube, wer so etwas in der Öffentlichkeit schreibt, hat ein Problem, das er mal mit einem Spezialisten besprechen sollte.
Abschließend versucht der Autor noch, sich mit meiner Webseite und meiner Argumentation auseinanderzusetzen. Ob diese Versuche gelungen sind oder nicht mag jeder für sich selbst befinden. Irgendwie irrational finde ich jedenfalls, dass der Herr ergänzt, PADI-Kindertauchen sei bereits ab 8 Jahren möglich und nicht wie von mir behauptet, ab 10 Jahren. Er scheint von dem Text rein gar nichts verstanden zu haben oder er meint von Detailfehlern auf Gesamtfehler schließen zu können.